Wie finde ich meinen Stern am Nachthimmel mithilfe eines Teleskops?
Sternsuche mit dem Teleskop
„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne,…“

 

- Der kleine Prinz

 

Endlich besitzt du deinen eigenen Stern am Nachthimmel. Nun willst du ihn mit der Hilfe eines Teleskops ausfindig machen - dafür gilt es einige Punkte zu beachten. Im Folgenden erklären wir dir, was die Suche nach deinem Stern beeinflussen könnte und wie du ihn letztendlich mit einem Teleskop finden kannst.

Bewegungen am Sternenhimmel

Bestimmt sind dir die Bewegungen des Sternenhimmels schon aufgefallen. Die Sterne bewegen sich im Laufe einer Nacht bzw. auch von Nacht zu Nacht oder im Laufe eines Jahres. Einer der Gründe dafür ist die Rotation der Erde um die eigene Achse, eine Bewegung wie ein Kreisel. Alle Gestirne gehen im Osten auf und im Westen wieder unter.

Rasche Bewegungen äußern sich zum Teil durch künstliche Satelliten, die bei Dämmerung noch vom Sonnenlicht beleuchtet werden, aber auch natürlich in Form von Sternschnuppen. Das Aufleuchten einer Sternschnuppe entsteht dadurch, dass Meteore als kleine Staubteilchen in der Atmosphäre verglühen.

Außerdem bewegt sich der Mond vor dem Hintergrund der Fixsterne, was bedeutetet, dass er zeitweise unterschiedliche Sterne bzw. Planeten verdecken kann. Die sogenannten Eigenbewegungen der Sterne sind sehr klein. Sterne rotieren um das Zentrum der Milchstraße. Da sie jedoch mehrere Lichtjahre von der Erde entfernt sind, wurde diese minimale Bewegung lange Zeit nicht entdeckt. Auf Basis dessen entstand die Bezeichnung Fixstern.

Besonderheit: Bipolare Ströme

Ein bipolarer Strom eines Sterns meint den Materialverlust in zwei entgegengesetzte Richtungen. Dieses besondere Phänomen führt dazu, dass ein einzelner Stern als mehrere Sterne wahrgenommen werden kann.

Auf der Suche

Ein tolles Erlebnis ist die Entdeckung des eigenen Sterns am Nachthimmel. Als Amateurastronom ist das jedoch nicht immer ganz einfach, weshalb wir dir im Folgenden ein paar Dinge an die Hand geben, um dir das Aufsuchen deines Sterns zu erleichtern.

Das Teleskop

Wie funktioniert eigentlich ein Teleskop? Teleskope sammeln und bündeln die elektromagnetische Strahlung sehr weit entfernter Objekte, wodurch sie für uns sichtbar werden. Es gibt unterschiedliche Arten von Teleskopen: Gammateleskope, Röntgenteleskope, optische Teleskope, Infrarotteleskope und Radioteleskope.

Verwendung des Teleskops

Bevor du dein Teleskop in der Dunkelheit testest, solltest du dich bei Tageslicht mit den einzelnen Bestandteilen und Anwendungen vertraut machen, um später problemlos das Teleskop ausrichten und scharfstellen zu können. Vor allem die unterschiedlichen Vergrößerungen solltest du ausprobieren, um bei Nacht gezielt die Einstellungen verändern zu können.

Seitlich des großen Fernrohrs findest du meist ein kleines Suchfernrohr, auch Sucher genannt. Der Blick durch das Hauptfernrohr zeigt dir einen sehr großen Ausschnitt am Himmel. Der Sucher dagegen ermöglicht es kleine Sterne, bzw. Sternbilder zu entdecken und zu fokussieren. Wenn man diesen Ausschnitt in der Mitte des Fadenkreuzes des Suchers positioniert hat, kann man in der Folge dies im oberen Teil des Blickfelds durch das Hauptfernrohr betrachten.

Diesen Vorgang übst du am besten bei Tageslicht, indem du ein circa 20-30 Meter weit entferntes Objekt fokussierst. Du kannst langsam mithilfe der Schrauben die Suchausrichtung verändern, bis du das von dir gewählte Objekt perfekt durch das Suchfernrohr erblicken kannst.

Bezüglich des Bildes wird dir bei Tageslicht auffallen, dass dein ausgesuchtes Objekt, sei es ein Haus oder Baum, auf dem Kopf steht. Dies ist bei allen astronomischen Teleskopen so, da die Orientierung des Gesichtsfeldes bei der Beobachtung des Himmels keine Rolle spielt. Zusätzliche optische Bauteile würden nicht nur die Kosten des Teleskops erhöhen, sondern auch die Bildqualität verschlechtern.

Bei der Aufstellung und Ausrichtung des Teleskops gibt es zwei Möglichkeiten: Die äquatoriale Montierung, bei der sich die Achsen entlang der Himmelskoordinaten bewegen, und die azimutale Montierung, bei welcher sich die Achsen senkrecht und waagrecht zum Horizont bewegen.

Bei der Beobachtung selbst ist es enorm wichtig, dass du ständig die Bildschärfe regulierst. Das bedeutet mithilfe des Fokus mit der Schärfeeinstellung zu spielen. Eigentlich sollten beide Augen offen gelassen werden, du kannst das unbenutzte Auge aber auch mit der Hand oder einer Augenklappe abdecken.

Um deinen eigenen Stern zu finden, kannst du mithilfe der Software Sternfinder die Koordinaten des Sterns zur jeweiligen Uhrzeit herausfinden. Auf diese Weise ist die Suche mit dem Teleskop auf einen kleineren Bereich beschränkt.

Viel Spaß auf deiner teleskopischen Entdeckungsreise am Nachthimmel!